Rettungskette Hamburg bis zum Mittelmeer

18Sept.12:0013:30Rettungskette Hamburg bis zum MittelmeerEuropa organisiert die Rettungskette

Informationen zur Veranstaltung

In den vergangenen zehn Jahren haben zehntausende Migrant*innen im Mittelmeer den Tod gefunden.

Die EU Staaten nehmen das massenhafte Sterben im Mittelmeer dabei nicht nur billigend in Kauf, durch eine Kriminalisierung der Seenotrettung und durch eine Militarisierung der EU Außengrenzen zwingen s ie Migrant*innen zu immer gefährlicheren Fluchtrouten.
Am 18. September 2021 wollen wir deshalb gemeinsam mit tausenden Europäer*innen ein Zeichen gegen das massenhafte Sterben im Mittelmeer und gegen die europäische Politik des Wegschauens und der Verantwortungslosigkeit setzen. Menschenrechte sind kein Privileg weißer Europäer*i nnen sondern ein Grundrecht, das nicht verhandelbar ist.

Unterstützt von mehr als 200 Organisationen aus unterschiedlichsten zivilgesellschaftlichen Bereichen organisiert der Zusammenschluss „#HandinHand# Rettungskette für Menschenrechte“ am 18. Septem ber 2021 eine Menschenkette, die von Hamburg aus startet, über zahlreiche deutsche Städte verläuft (darunter Hannover, Bielefeld, Dortmund, Köln, Koblenz, Mainz, Heidelberg , Karlsruhe, Stuttgart), nach Österreich (Innsbruck, Schladming) und über Italien Brenner, Vipiteno Sterzing, Bolzano Bozen Rovereto, Verona Padua Chioggia Veneto) bis ans Mittelmeer führt. Unser Ziel ist es dabei nicht, eine möglichst durchgehende Kette zusammenzubekommen.

Wir wollen schlichtweg ein lautes und starkes Signal an die Politik senden und die zuständigen Politiker*innen, von Innenminister Horst Seehofer ( Deutschland), über Bundeskanzler Sebastian Kurz (bis Ministerpräsident Mario Draghi (Italien), an ihre Verantwortung erinnern. Auch in zahlreichen anderen Städten, die nicht direkt auf der Route der Rettungskette liegen, wird es an diesem Tag in Form von „Ret tungsringen“ öffentlichkeitswirksame Aktionen geben.

Der Zusammenschluss „#HandinHand# Rettungskette für Menschenrechte“ ist ein breites Bündnis unterschiedlichster Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft und umfasst Personen aus der Arbeit mit Geflüchtet en, von Gewerkschaften, aus Menschenrechtsgruppen sowie aus vielen verschiedenen Kirchengruppen. #HandinHand# wird von zahlreichen Prominenten unterstützt, darunter die Band Tocotronic, dem Soziologe n Jean Zi eg ler oder dem Liedermacher Konstantin Wecker. Der evangelische Bischof für Österreich Mag. Michael Chalupka und die Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin Dr. Judith Kohlenberger werden Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin Dr. Judith Kohlenberger werden Grußworte Grußworte sprechensprechen,, die Autorindie Autorin Melita Sunjic,Melita Sunjic, langjährige Pressesprecherin des Flüchtlingskommilangjährige Pressesprecherin des Flüchtlingskommisssariatsariatss derder Vereinten Nationen Vereinten Nationen wurde angefragt wurde angefragt aus ihrem Buch „Die von Europa träumen: Wie Flucht und aus ihrem Buch „Die von Europa träumen: Wie Flucht und Migration ablaufen“ eine Kurzlesung Migration ablaufen“ eine Kurzlesung zu zu halten. Dies sind nur einige Beispielehalten. Dies sind nur einige Beispiele,, vviele Orte an der iele Orte an der Rettungskette oder im Rettungsring gestalten ein zusätzliches RahmenprogrammRettungskette oder im Rettungsring gestalten ein zusätzliches Rahmenprogramm. Weit. Weitere ere Informationen zur Rettungskette (darunter auch die geplante Route) erhalten Sie auf unserer Informationen zur Rettungskette (darunter auch die geplante Route) erhalten Sie auf unserer Homepage

www.rettungskette.eu

Redebeitrag Rettungskette in Heidelberg von Gabriela Schlesiger

Wir von der Rettungskette für Menschenrechte wollen gemeinsam mit euch heute, am 18.9.21, ein unübersehbares Zeichen setzen für mehr Menschlichkeit, Menschenrechte, die unverhandelbar sind und gegen das Sterben im Mittelmeer.
Die heutige ideelle Menschenkette von Norddeutschland bis zum Mittelmeer soll zeigen: wir stehen geschlossen zusammen für ein geeintes Europa und gegen die Angst- und Abschottungspolitik.
Menschenrechte gelten universell und nicht für priviligierte Europäer*innen. Täglich finden Menschenrechtsverletzungen an Europas Außengrenzen statt. Die Lager in Griechenland und Bosnien, zum Beispiel und sonst genauso überall, verhöhnen den Begriff der Menschenwürde seit Jahren.
Geflüchtete ertrinken im Mittelmeer oder werden rechtswidrig und mit Gewalt an den EU-Außengrenzen festgehalten und zurückgedrängt. Anstatt die Rechtsbrüche aktiv zu verhindern, sind Menschenrechte für die meisten deutschen Politiker*innen nur Verhandlungsgegenstand. Durch ihre politischen Entscheidungen sind sie daran beteiligt, dass die europäische Abschottungspolitik jedes Jahr brutaler wird und sie weisen dennoch jede Verantwortung von sich.
Das wollen wir von der Rettungskette und den über 300 Organisationen, die mit uns heute Hand in Hand von Norddeutschland über Österreich bis nach Italien am Mittelmeer stehen, nicht mehr hinnehmen.
Wir klagen die Verantwortlichen dieser Menschenrechtsverletzungen an. Wir wollen in Deutschland und in Europa, das Menschenrechte unverhandelbar sind.
Die viel zitierten Reden von europäischen Werten und Menschenrechten haben nur und nur dann einen Wert, wenn sie für alle Menschen gelten, an EU-Außengrenzen als auch in den Mitgliedsstaaten.
Wer die Aufnahme Schutzsuchender nach Deutschland trotz breiter Aufnahmebereitschaft blockiert, wer Push- und Pullbacks im Rahmen von Frontex- und EUNAVOR MED-Einsätzen unterstützt, wer zivile Seenotrettung kriminalisiert, wer das Recht auf Asyl und Familiennachzug systematisch verhindert, handelt nicht nur unmenschlich, sondern kriminell.
Politiker*innen, die auf die Situation in Afghanistan nur mit dem Satz „2015 dürfe sich nicht wiederholen“ reagieren, handeln herzlos und zynisch.
Unsere Politiker*innen haben die Menschen in Afghanistan im Stich gelassen. Ich weiß wovon ich rede…..
ich habe versucht, bis zum Auswärtigen Amt Menschen zu melden, die rausgeholt werden müssen. Diese Menschen haben für eine Demokratisierung in ihrem Land über Jahrzehnte gekämpft, sie haben für eine Demokratisierung in ihrem Land geschrieben usw.
Sie sind immer noch in Afghanistan, mit dem Tode bedroht von den Taliban. Unsere Politiker*innen müssen nicht die Todesangst ertragen, sie müssen sich nicht verstecken und sie können am Abend ihren Wahlkampf neu ausjustieren.
Wir wissen alle, ein Jahr kann sich nicht wiederholen. Wir wissen aber auch, dass Rassismus ein bedrohliches Unheil ist.
Damit hatten sie dann doch ein Stück Erfolg in diesem fürchterlich ausgesprochenen Satz…2015 darf sich nicht wiederholen.
Irgendwann waren wir dann bei der Diskussion angelangt, ob man Menschen ertrinken lassen sollte. Ob man sie sterben lassen oder ihr Grundrecht auf Asyl überhaupt gewähren sollte.
Ob Frauen und Kinder ständig sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind, interessiert die meisten Politiker*innen nicht.
Was sich nicht wiederholen darf, ist die Idee, dass Grundrechte nur dann gewährt werden, wenn es gerade passt.
Was sich nicht wiederholen darf ist, das konservative, bürgerliche, liberale Politiker*innen und Journalist*innen rechtsradikale Narrative, Fantasien und Begriffe übernehmen und sich dann wundern, wenn immer mehr Menschen Faschisten wählen.
Wir haben es in einer Woche in der Hand, die Politikerinnen und Parteien zu wählen, die nicht nur Lippenbekenntnisse absondern, sondern diejenigen, die wirklich etwas tun.

Wir fordern von der neuen Bundesregierung:

Sich für eine Politik der Geschlechtergerechtigkeit und einer Null-Toleranz-Politik gegenüber Gewalt an Frauen und Mädchen einzusetzen. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema darf nicht darauf begrenzt werden, die Verantwortung für sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt anderen Ländern aufzuerlegen. Eine politische Instrumentalisierung muss um jeden Preis vermieden werden.

Wir fordern von der neuen Bundesregierung:

Die sofortige Evakuierung aller Lager an den EU-Außengrenzen und die Schaffung legislativer Grundlagen zur selbstbestimmten Aufnahme von Kommunen und Ländern.

Wir fordern von der neuen Bundesregierung:

Das Ende deutscher Beteiligung an allen Frontex und EUNAVFOR MED-Einsätzen.

Wir fordern von der neuen Bundesregierung:

Staatlich organisierte Seenotrettung und ein Ende der Kriminalisierung ziviler Seenotrettung

Wir fordern von der neuen Bundesregierung:

Sichere und legale Fluchtwege und die Gewährleistung des individuellen Rechts auf Asyl.

Lasst uns den Verantwortlichen dieser Politik gemeinsam zeigen, dass der Einsatz gegen Menschenrechte nicht ohne unseren Widerstand bleiben wird. Wir sind heute über 300 Organisationen, von Norddeutschland über Österreich bis in Italien.
Wir werden geflüchtete Menschen nicht alleine lassen. Denn Menschenrechte sind unverhandelbar.
Wir alle haben es nächstes Wochenende ein Stück weit in der Hand, das Kreuz an der richtigen Stelle zu machen.
Vielen Dank für euer Kommen

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Zeit

18. September 2021 12:00 - 13:30

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